Mucker: Saarland braucht kurzfristig Maßnahmenbündel zur Erziehergewinnung für die Kitas/ Kürzung der Leitungszeiten nötig

Laut der aktuellen Bertelsmannstudie liegt das Saarland beim Fachkräftemangel in den Kitas bundesweit an der traurigen Spitze. Bis 2025 fehlen bereits 1600 Erzieher, bis 2030 sind es sogar 2500 Erzieher zu wenig. Besonders stark sind aktuell die Kreise Neunkirchen und Saarbrücken betroffen, in denen allein bei den Unter-Dreijährigen jeweils über 600 Plätze fehlen.

Einzelne Stellschrauben reichen nach Ansicht der FDP Saar nicht mehr, um den Mangel zu beheben - es braucht ein Maßnahmenbündel.

„Seit 10 Jahren gilt der Rechtsanspruch, den kann das Saarland aktuell und nach der Bertelsmannstudie auch in Zukunft nicht erfüllen. In erster Linie muss das Saarland mehr Erzieher ausbilden, um den Anspruch auf einen Kitaplatz für jedes Kind annähernd erfüllen zu können. Hier hat die Landesregierung einen erheblichen Nachholbedarf.

Durch eine Werbekampagne könnten neue Interessenten für die Ausbildung gewonnen werden. Außerdem ist das Saarland bundesweit Spitzenreiter bei den Leitungszeiten. Mehr als die Hälfte der Kitas verfügt über eine Person, die allein für Leitungsaufgaben freigestellt ist. Hier werden auch bei kleinen Kitas enorme Kapazitäten in der Verwaltung gebunden, die nicht für die Arbeit am Kind verfügbar sind. Auszubildende für den Erzieherberuf sollten als weitere Maßnahme obligatorisch die Kinderpfleger-Zusatzausbildung als Modul ihrer Ausbildung absolvieren. Damit können sie, wenn Sie zeitlich begrenzt oder dauerhaft nicht mehr als Erzieher tätig sein wollen, zumindest Plätze in der Kindertagespflege anbieten, wodurch der Bedarf zumindest etwas abgeschwächt wird. Um den Mangel in Zukunft nicht noch weiter zu verschärfen, muss die Abwanderung in andere Bundesländer dringend verhindert werden. Dazu sind neben einem angemessenen Gehalt auch Wertschätzung und ausreichende Vorbereitungszeiten nötig. Die SPD ist gefordert, diese Maßnahmen nicht weiter aufzuschieben, sondern kurzfristig anzugehen“, so Generalsekretär Marcel Mucker.