Leseband an allen Grundschulen: FDP Saar kritisiert undifferenzierten Einsatz von Fördermitteln

Die FDP Saar begrüßt ausdrücklich Maßnahmen zur Stärkung der Lesekompetenz an Grundschulen. Gleichzeitig äußert sie deutliche Kritik an der Entscheidung des saarländischen Bildungsministeriums, das sogenannte „Leseband“ pauschal an allen Grundschulen einzuführen – finanziert aus dem Startchancenprogramm, das eigentlich gezielt Schulen in besonders schwieriger Lage unterstützen soll.

„Leseförderung gehört selbstverständlich zum Kernauftrag jeder Grundschule und ist für uns ein zentrales bildungspolitisches Anliegen. Was wir aber nicht nachvollziehen können, ist der flächendeckende Einsatz eines Programms, das mit zweckgebundenen Mitteln finanziert wird – und zwar unabhängig vom tatsächlichen Förderbedarf der Schulen“, so Gudrun Bierbrauer-Haupenthal, stellvertretende Landesvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der FDP Saar.
Von den insgesamt 163 saarländischen Grundschulen gelten laut Bildungsministerium lediglich 28 als sogenannte Brennpunktschulen – also solche, für die das Startchancenprogramm ursprünglich konzipiert wurde. „Wir stellen uns klar die Frage: Wie viel Geld fließt in dieses Projekt? Wofür genau wird es verwendet? Und warum wird es auch an Schulen eingesetzt, die gar nicht unter die Zieldefinition des Programms fallen?“, betont Bierbrauer-Haupenthal.

Die FDP Saar warnt davor, die Mittel aus dem Startchancenprogramm nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen und damit den eigentlichen Zweck zu verwässern. „Statt einfach mehr Geld in das bestehende System zu kippen, braucht es zielgerichtete und durchdachte Förderprogramme, die echte Startchancen schaffen – dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, fordert Bierbrauer-Haupenthal. Nur durch eine gezielte, bedarfsorientierte Förderung können Bildungsungleichheiten wirksam bekämpft und langfristige Verbesserungen erzielt werden. Die Freien Demokraten Saar fordern vom Bildungsministerium eine transparente Aufschlüsselung der geplanten Mittelverwendung und eine Rückbesinnung auf die eigentliche Zielsetzung des Programms, nämlich passgenaue Unterstützung für mehr Bildungsgerechtigkeit.