Hitzeschutz in Schulen – Klimatechnik bei Sanierungen verbindlich mitdenken

Die FDP Saar fordert ein klares Umdenken in der saarländischen Schulbaupolitik. Bei jeder Sanierung von Schulgebäuden muss moderne Klimatechnik von Anfang an verbindlich mitgeplant werden. Für die Freien Demokraten ist klar: Überhitzte Klassenzimmer sind keine Nebensächlichkeit mehr, sondern ein zentrales Bildungs- und Gesundheitsthema. „Lernen am Limit darf kein Dauerzustand sein“, erklärt Gudrun Bierbrauer-Haupenthal, stellvertretende Vorsitzende der FDP Saar. „In zu vielen Klassenzimmern herrschen im Sommer Temperaturen von über 30 Grad. Das beeinträchtigt nicht nur massiv die Konzentration, sondern gefährdet auch die Gesundheit, bei Schülern ebenso wie bei Lehrkräften.“ Studien belegen, dass bereits ab 26 Grad die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich sinkt. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt, diesen Schwellenwert ernst zu nehmen. Dennoch bleibt der Hitzeschutz in vielen saarländischen Schulen unzureichend, mit gravierenden Folgen für Unterrichtsqualität, Bildungschancen und Arbeitsbelastung. Früher wurde bei solchen Temperaturen hitzefrei gegeben. Doch das klassische Hitzefrei gibt es im Saarland faktisch nicht mehr. Heute müssen Schulen Betreuung sicherstellen. Das ist gesellschaftlich notwendig, aber dann müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, um Unterricht bei großer Hitze überhaupt sinnvoll durchführen zu können. Unterrichtsausfall, Notprogramme oder gar einfach Lüften sind keine nachhaltige Lösung. „Hitzefrei ist heute oft ein organisatorischer Spagat, aber keine pädagogische Maßnahme“, sagt Bierbrauer-Haupenthal. „Wir können nicht auf Bildung verzichten, weil das Thermometer steigt.“ Deshalb fordert die FDP Saar ein zweistufiges Vorgehen: Während langfristig bei allen Sanierungsmaßnahmen Klimatechnik standardmäßig mitgeplant werden muss, soll das Land kurzfristig in mobile Klimageräte investieren, die flexibel dort eingesetzt werden können, wo die Hitzeprobleme am größten sind. Diese Geräte könnten schnell und pragmatisch für erste Entlastung sorgen, bis dauerhafte bauliche Lösungen umgesetzt sind. Dabei ist Klimatechnik aus Sicht der FDP Saar längst kein Luxus mehr, sondern notwendige Grundausstattung. Sie dient dem Schutz der Gesundheit, erhält die Konzentrationsfähigkeit und gewährleistet so den Lernerfolg. „Wenn das Thermometer im Klassenzimmer höher steigt als die Lernkurve, dann ist der Punkt erreicht, an dem Investitionen überfällig sind“, betont Bierbrauer-Haupenthal. Was in Bürogebäuden längst selbstverständlich ist, darf in Schulen nicht Ausnahme bleiben. „Wenn Kinder und Lehrkräfte bei über 30 Grad versuchen zu lernen oder zu unterrichten, sprechen wir nicht über Komfort, sondern über vernachlässigte Basics.“ Die FDP Saar fordert die Landesregierung daher auf, kurzfristig ein Förderprogramm zur Beschaffung mobiler Klimageräte aufzulegen, mittelfristig ein Konzept zur klimatischen Anpassung aller Schulstandorte zu erarbeiten und langfristig gesetzlich zu verankern, dass bei jeder Gebäudesanierung an Schulen Hitzeschutz und Klimatechnik verpflichtend mitgeplant und finanziert werden. Klassenräume dürfen weder Belastungsprobe für Lehrkräfte noch Hitzestress für Kinder sein.