FDP-Saar: Eine „Mobilitätsstudie“ ganz nach dem Geschmack der Ministerin

Für die FDP-Saar steht schon länger fest: Umwelt- und Verkehrsministerin Berg (SPD) hat sich mit Leib und Seele dem Kulturkampf gegen das Auto verschrieben. Eine „Mobilitätsstudie“ scheint ihr die Munition dafür zu liefern, danach gilt das Saarland gilt als Land mit der höchsten Autodichte und der geringsten Nutzung des – miserablen - ÖPNV. Ganz besonders schlimm ist, dass immer mehr Saarländer, das sind ganze drei Prozent, drei und mehr Autos besitzen. Hat das arme Saarland also ein Millionärsproblem? Natürlich nicht, man liest aus einer Studie immer das heraus, was einem gefällt.

Zunächst einmal wird auch Frau Berg (SPD) einräumen, dass kein Mensch drei Autos gleichzeitig fahren und die Straßen dreifach verstopfen kann. Die „Schreckenszahl“ von drei und mehr Autos erklärt sich z.B. auf den vielen Old- und Youngtimertreffen, die Wochenende für Wochenende im Saarland stattfinden. Immer mehr Menschen sind des Einheitsbreis aus Plastik, Elektronik und Assistenzsystemen überdrüssig und behalten, pflegen und sammeln die Alltagsautos vergangener Tage – bei geringen Laufleistungen pro Fahrzeug.

Für die Landesvorsitzende der FDP-Saar, Angelika Hießerich-Peter wird vor allem eines in dieser „Mobilitätsstudie“ nicht erwähnt: Hierzulande ist die Unterstützung von Alternativen-Kraftstoffen am geringsten, das Ministerium bremst, wo es nur kann.

Gleichzeitig ist die Landesregierung unfähig, öffentliche E-Ladestationen in der Fläche anzubieten. Für Hießerich-Peter ist Klimaschutz nicht an den bedingungslosen Glauben an die E-Mobilität gebunden. Alle technischen Möglichkeiten müssen genützt werden. Nicht der Verbrennungsmotor ist das Problem, sondern das womit er betrieben wird. Dass die E-Fuels funktionieren, zeigt der regelmäßige Betrieb von Diesellokomotiven der Bahn mit HVO-100, einem aus Schlachtabfällen destillierten CO2-neutralem Diesel.
Besorgniserregende – aktuelle - Zahlen aus der deutschen Automobilindustrie zeigen, dass der blinde Glaube an das E-Auto Arbeitsplätze zu Tausenden vernichtet.

Aus Sicht der FDP-Saar ist das Angebot des ÖPNV in der Landeshauptstadt der Nachfrage einigermaßen angemessen, gleiches gilt für das Radwegenetz. Nur ist das Saarland kein Stadtstaat, sondern besteht aus reichlich ländlichem Raum. Die FDP-Vorsitzende fragt sich, ob Frau Berg schon einmal den Versuch gemacht hat, von Perl nach Wadern mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Oder mit dem Fahrrad von Orscholz nach Mettlach zum Einkaufen und vor allem wieder zurückgefahren ist? Mit Verlaub, die ÖPNV- und Radwegepläne von Ministerin Berg für das Saarland sind ein schlechter Witz – da hilft auch keine Mobilitätsstudie.

Die Ministerin sollte nicht auf Umerziehung setzen, sondern dafür sorgen, dass im ganzen Land ein angemessenes und finanzierbares ÖPNV-Netz gewährleistet wird und die Wahl des Verkehrsmittels dann allein den Bürgern überlassen.