FDP Saar: Die von der SPD Landesregierung initiierten „Konzertierten Aktion Pflege“ lässt elementare Themen außer Acht.
Die FDP Saar äußert sich zu der von Minister Jung vorgestellten ersten Bilanz der Konzertierten Aktion Pflege.
So sei es begrüßenswert, unter Beteiligung der Beschäftigten in verschiedenen Arbeitsgruppen gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, den Personalmangel in Kliniken, Heimen und ambulanten Pflegediensten zu beheben. Es fehlten jedoch nach Auffassung des Gesundheitspolitischen Sprechers der FDP Saar, Dr. Helmut Isringhaus die Themen Entbürokratisierung, Telemedizin und Digitalisierung in der Pflege, da sie langfristig zur Entlastung und damit ebenfalls zu einer größeren Zufriedenheit der Pflegekräfte beitragen.
Isringhaus: „Die Pflegekräfte stellen nach wie vor fest, dass die Bürokratie im Pflegealltag weiter zunimmt und damit Zeit für die direkte Pflege verloren geht. Eine bundesweite Studie der Caritas hat schon vor Jahren festgestellt, dass bis zu 30% ihrer Arbeitszeit am Schreibtisch, auch unter Berücksichtigung des neuen Strukturmodells, vernichtet und dem Bewohner entzogen wird.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um die Pflegekräfte weiter zu entlasten. Das Gleiche gilt für die Digitalisierung in der Pflege. Wer einmal den Bürokratie- und Papierwust z. B. bei Neueinzug in ein Seniorenheim erlebt hat, weiß, welcher Wahnsinn teilweise damit verbunden ist.
Des Weiteren wird es bei rückläufiger Anzahl von Haus- und Fachärzten immer schwieriger werden, eine adäquate Betreuung der Seniorenheimbewohner zu gewährleisten. Auch wenn dies vielleicht im Saarland derzeit noch kein großes Thema ist, werden kurz- bzw. mittelfristig entsprechende Probleme entstehen bzw. vielleicht schon bestehen.
Deshalb ist es zwingend notwendig, die Telemedizin in Verbindung mit den niedergelassenen Ärzten als weiteren Schwerpunkt intensiv zu diskutieren.“
Die FDP Saar fordert deshalb Minister Jung auf, diese Themen in den Arbeitsgruppen ebenfalls zu diskutieren.