FDP Saar: Bahn muss endlich auf Kurs – Lutz-Aus zeigt planloses Handeln der Bundesregierung

Die FDP Saar bezeichnet die Entlassung von Bahnchef Richard Lutz als längst überfällig, kritisiert jedoch den Ablauf scharf. „Die Bundesregierung schafft es, einen Bahnchef mitten in der Krise zu entlassen – ohne einen klaren Plan für die Nachfolge. So kann man einen Konzern nicht stabil führen“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der FDP Saar, Tobias Kuhn.
Auch die Bundes-FDP hat nach der Entscheidung klare Kritik geäußert: Statt Millionen für eine Abfindung zu zahlen, müsse Lutz bis zum regulären Vertragsende im Konzern weiterarbeiten. „Gerade in Zeiten knapper Kassen ist es völlig unverständlich, wenn Steuergeld für teure Abgänge verbrannt wird“, so Kuhn.
Für die FDP Saar ist klar: Ein Personalwechsel allein bringt keine Wende. „Die Probleme liegen tiefer: veraltete Infrastruktur, verspätete Züge, mangelhafte internationale Anbindung. Das Saarland ist darauf angewiesen, dass der Fernverkehr verlässlich funktioniert – vom ICE nach Frankfurt über den TGV nach Paris bis zu einer schnellen, neuen Verbindung nach Luxemburg“, betont Kuhn.
Gerade die Neubaustrecke nach Luxemburg hätte europäische Strahlkraft: Sie würde den gesamten Wirtschaftsraum Benelux – mit Städten wie Brüssel, Antwerpen und Rotterdam – enger an Süddeutschland und Südeuropa anbinden, den Güterverkehr zu den Nordseehäfen beschleunigen und Pendlerverbindungen zwischen dem Saarland und Luxemburg massiv verbessern. „Das ist nicht nur ein regionales Projekt, sondern ein Beitrag zur europäischen Verkehrsinfrastruktur und zu einem stärkeren Binnenmarkt“, so Kuhn.
Die FDP Saar fordert deshalb:
- Strukturelle Neuordnung: Trennung von Infrastruktur (in öffentlicher Hand) und Betrieb (im Wettbewerb), um Effizienz und Service zu verbessern.
- Saar-Korridore sichern: Dauerhaft stabile Verbindungen Saarbrücken–Paris und Saarbrücken–Frankfurt mit modernen Fahrzeugen und dichten Takten.
- Neubaustrecke Luxemburg: Schnelle und leistungsfähige Schienenanbindung ins Nachbarland mit Anbindung an den Benelux-Raum.
- Modernisierung im Eiltempo: Investitionen in den Knoten Saarbrücken und die Hauptachsen, um Verspätungen und Ausfälle drastisch zu senken.
- Grenzüberschreitende Sicherheit: Langfristige, verbindliche Abkommen zwischen DB und SNCF für den internationalen Verkehr.
„Der neue Bahnchef muss mehr tun, als nur den Fahrplan umstellen. Er muss Strukturen aufbrechen, Projekte beschleunigen und endlich ein klares Bekenntnis zu den internationalen Anbindungen des Saarlandes abgeben. Wer das nicht liefert, riskiert, dass wir vom Hochgeschwindigkeitsnetz abgehängt werden – mit fatalen Folgen für Wirtschaft und Mobilität in unserer Region und in Europa“, so Kuhn abschließend.