Diskussion um Quotenregelung in Schulklassen – Bitte keine Scheinlösungen!

Die FDP Saar lehnt Überlegungen zur Einführung einer Quote für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Schulklassen klar ab. Die Freien Demokraten sprechen sich gegen eine solche Kollektivzuordnung im Bildungssystem aus und setzen stattdessen auf gezielte individuelle Förderung, und zwar unabhängig von der Herkunft.
„Der Ruf nach einer Quote entspringt einem verständlichen Reflex auf reale Herausforderungen in unseren Klassenzimmern, insbesondere bei der Sprachförderung“, erklärt Gudrun Bierbrauer-Haupenthal, stellvertretende Vorsitzende der FDP Saar. „Doch wer glaubt, das Problem durch eine zahlenmäßige Steuerung nach Migrationshintergrund zu lösen, hat das Ausmaß der Schwierigkeiten noch nicht erfasst und verkennt das tatsächliche Problem.“
Die FDP Saar weist darauf hin, dass Sprachdefizite längst nicht nur bei Kindern mit Migrationsgeschichte auftreten. Auch immer mehr Kinder ohne familiären Zuwanderungshintergrund bringen erhebliche sprachliche Schwierigkeiten mit in den Unterricht. Eine reine Fokussierung auf Herkunft führt daher in die Irre und verkennt die Realität in den Klassenzimmern. „Wie viele Kinder mit Migrationshintergrund in einer Klasse sind, sagt per se noch nichts aus. Es geht nicht um Herkunft, sondern um die Sprachkenntnisse. Wir müssen weg von solchen Scheinlösungen wie einer Quotenregelung und hin zu konkreten Lösungen. Entscheidend ist nicht, wo ein Kind herkommt, sondern wo es sprachlich und schulisch steht und wie wir es gezielt unterstützen können. Und das müssen wir vor der Einschulung feststellen.“
Eine Quote würde nur neue Barrieren schaffen, ohne die Situation tatsächlich zu verbessern. Die FDP Saar fordert stattdessen deutlich mehr Investitionen in frühkindliche Sprachförderung und gezielte Unterstützung in Schulen mit besonderen Herausforderungen. Nur durch individuelle Förderung erreichen wir echte Verbesserungen. „Quoten lösen kein einziges Bildungsproblem. Sie verschieben nur Verantwortung. Wer es ernst meint mit Integration und Bildung, setzt auf gezielte Maßnahmen, nicht auf pauschale Kategorien“, betont Bierbrauer-Haupenthal. Elf von 16 Bundesländern haben erkannt, dass Bildung nur mit ausreichend guten Sprachkenntnissen gelingen kann und setzen folgerichtig auf intensive Sprachförderung. Die FDP-Saar fordert für Kinder ohne entsprechende Deutschkenntnisse die Einrichtung von Förderklassen, ggf. auch Sprachunterricht in Ferienkursen. Konsequente Sprachförderung ist für die FDP Saar eine Frage der Chancengerechtigkeit und Schlüssel zum schulischen Erfolg in allen Fächern.
„Für uns steht aber fest: Das einzelne Kind muss immer im Mittelpunkt stehen. Nur so wird Bildung gerecht, leistungsorientiert und damit zukunftsfähig.“