Digital statt doppelt: FDP Saar fordert digitale Verwaltungsoffensive an Schulen

Die gestern in Berlin vorgestellte „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ macht deutlich, woran es in Deutschland vielerorts krankt: zu viele Zuständigkeiten, zu wenig Tempo, kaum digitale Standards.

Der Bericht schlägt unter anderem vor, Verwaltungsprozesse zu vereinfachen, föderale Schnittstellen zu entflechten und digitale Systeme verbindlich einzuführen. Genau das, was auch im saarländischen Schulalltag bisher fehlt. Dort herrscht noch immer ein Verwaltungszustand, der mit modernen Maßstäben kaum vereinbar ist. Krankmeldungen werden telefonisch oder per Zettel entgegengenommen, Schülerakten in Papierform archiviert, Zeugnisse manuell geschrieben und bei einem Schulwechsel mühsam per Post oder Boten übermittelt.

„Dass Verwaltungsarbeit an Schulen im Jahr 2025 noch auf diesem Stand ist, ist nicht nur unzeitgemäß, es ist auch eine echte Herausforderung im Schulalltag“, sagt Gudrun Bierbrauer-Haupenthal, stellvertretende Vorsitzende der FDP Saar. Statt funktionierender Abläufe erleben Schulleitungen und Lehrkräfte immer wieder zeitraubende Umwege, doppelte Datenpflege und unklare Zuständigkeiten. Viele Schulen greifen notgedrungen auf Einzellösungen zurück, obwohl längst klar ist, dass Bildungseinrichtungen flächendeckend digitale und vor allem unkomplizierte Werkzeuge brauchen. Für Bierbrauer-Haupenthal steht fest: „Was die Initiative auf Bundesebene formuliert, muss im Saarland an den Schulen konkret werden.“

Die FDP Saar fordert deshalb eine landesweite Lösung, die allen Schulen digitale Verwaltungsprozesse zur Verfügung stellt, und das nicht irgendwann, sondern jetzt. Der Lehrkräftemangel verstärkt den Handlungsdruck zusätzlich. Wenn eine Lehrkraft neben Unterricht, Korrekturen und Elternkommunikation auch noch Verwaltungsaufgaben übernehmen muss, bleibt wenig Zeit für das Wesentliche, nämlich gute Lehre. „Wer junge Menschen für den Lehrberuf begeistern will, muss dafür sorgen, dass Schule auch als moderner Arbeitsplatz funktioniert“, so Bierbrauer-Haupenthal.

Die Digitalisierung der Verwaltung sei dafür ein zentraler Hebel: Weniger Papierkram, weniger Improvisation, mehr Verlässlichkeit. Das mache den Beruf nicht nur attraktiver, sondern ermögliche Lehrkräften zudem, sich wieder auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren. Auch für Eltern und Schüler würde eine professionelle, digitale Verwaltung mehr Transparenz, bessere Erreichbarkeit und schnellere Abläufe bedeuten. „Es geht nicht nur um technische Ausstattung, sondern um die Frage, ob Schule im Alltag funktioniert. Und das beginnt ganz konkret mit der Verwaltung“, so Bierbrauer-Haupenthal abschließend.#