Boomer-Soli ist eine Nebelkerze – FDP Saar fordert substanzielle Rentenreformen

Gesellschaft

Die FDP Saar spricht sich in der aktuellen Rentendebatte entschieden gegen einseitige Umverteilungsmaßnahmen wie den vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgeschlagenen „Boomer-Soli“ aus. Statt Symbolpolitik hat sie in einem neuen Antrag am letzten Landesparteitag beschlossen, strukturelle Reformen zu fordern, die das Rentensystem langfristig sichern und die Generationengerechtigkeit wiederherstellen.

„Wir können nicht einfach immer weiter Steuergeld in ein marodes Umlagesystem lenken. Es braucht den Mut zu echten Reformen“, erklärt Yannik Weiser, rentenpolitischer Sprecher der FDP Saar. „Der sogenannte Boomer-Soli ist keine Lösung – er ist eine Nebelkerze, die von den wahren Problemen ablenkt.“

Im Antrag verweist die FDP Saar auf zentrale Ungleichgewichte im aktuellen System: Während gesetzlich Versicherte im Schnitt rund 1.650 Euro (brutto) Rente beziehen, liegt die durchschnittliche Beamtenpension bei etwa 3.200 Euro – ohne, dass Beamte in ihr Versorgungssystem während ihrer aktiven Dienstzeit einzahlen müssen. Diese strukturelle Schieflage verschärfe das Ungleichgewicht in der Altersvorsorge erheblich.

Besonders betont wird die Notwendigkeit kapitalgedeckter Elemente in der Altersvorsorge:

„Berufsständische Versorgungswerke wie die der Ärzte oder Rechtsanwälte sind krisenfester und nicht gleichermaßen von den Problemen der GRV betroffen. Das ist kein Zufall – es ist ein Beleg für die Wirksamkeit kapitalgedeckter Elemente“, so Weiser.
„Wir haben als FDP bereits im letzten Bundestagswahlkampf für die Aktienrente gekämpft. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Weg entschlossen weiterzugehen. Länder wie Schweden oder Estland liefern positive Beispiele“.

Die FDP Saar fordert darüber hinaus eine differenzierte Reform des Beamtenwesens: Neue Beamte – etwa in der Bundesverwaltung – könnten in die GRV einbezogen werden, während hoheitliche Bereiche wie Polizei, Bundeswehr oder Justiz ausgenommen bleiben. Weiser kritisiert:

„Gerade in den Bundesministerien wurde der Beamtenapparat in den letzten Jahren massiv aufgebläht. Das ist in dieser Dimension nicht mehr sachlich zu rechtfertigen.“

Abgerundet wird das Reformpaket durch eine Überprüfung der Rentenparameter, mit dem Appell, diese insgesamt betrachtet auf den Prüfstand zu stellen und nicht immer nur isoliert anzugehen.

„Wir wollen ein System, das Leistung belohnt, Generationen nicht gegeneinander ausspielt und jungen Menschen wieder eine echte Perspektive auf Altersvorsorge gibt“, so Weiser abschließend.