Nach Meinung von Dr. Helmut Isringhaus, dem stellvertretenden
Landesvorsitzenden der FDP Saar, ist das Krankenhaussterben im
Nordsaarland bedauerlich, bietet aber auch enorme Chancen für die
Qualität der medizinischen Versorgung der Bevölkerung.
Aufgrund der Tendenz „ambulant vor stationär“ kommt es immer mehr zu
einer Verschiebung von Patienten weg von einem konventionellen
Krankenhaus. Die Folge ist ein Verschwinden von immer mehr kleinen
Krankenhäusern im ländlichen Raum.
Hinzu kommt die Erkenntnis, dass immer mehr schwere Krankheitsfälle, die
ein spezialisiertes Krankenhaus erfordern, in den kleinen ländlichen
Krankenhäusern nicht qualitativ ausreichend behandelt werden können.
Die Konsequenz daraus ist nicht der Erhalt dieser Krankenhäusern,
sondern eine Umstrukturierung der Versorgung mit Vernetzung zwischen
Praxen, spezialisierten Krankenhäusern und anderen Beteiligten, z.B.
Apotheken, Physiotherapeuten, Logopäden, ambulanten Pflegediensten und
Seniorenheimen.
Dazu sind die digitalen Möglichkeiten, die auf dem Gesundheitssektor
immer noch nicht befriedigend genutzt werden, essentiell wichtig.
Dadurch können Befunde schnell versandt und mit externen Experten
aktuell diskutiert werden. Befunde aus dem Notarztwagen können direkt
von Experten beurteilt werden. Dies ist besonders wichtig beim
Schlaganfall und Herzinfarkt, deren Behandlung durch diesen Ablauf
wesentlich verbessert werden kann.
Im Falle von Losheim und Wadern könnte man sich eine enge Zusammenarbeit
der Praxen und geplanten Gesundheitszentren mit kooperierenden
Krankenhäusern vorstellen.
Digitale Fallbesprechungen geben die Möglichkeit, Patientenbefunde
zwischen Hausärzten und verschiedenen Fachärzten zu diskutieren und
damit die Behandlung zu verbessern.
Die FDP fordert die Landesregierung auf, den Prozess der
Neustrukturierung im Hochwald positiv zu begleiten und zu einem
Pilotprojekt zu machen, das auch auf andere ländliche Regionen
ausstrahlen könnte.
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