Altersarmut bei Frauen: Fehlende Kinderbetreuung als Hauptursache – FDP fordert bessere Rahmenbedingungen für Berufstätigkeit und private Vorsorge

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur steigenden Altersarmut in Deutschland offenbaren ein strukturelles Problem: Frauen sind überdurchschnittlich oft betroffen, besonders im Saarland. Die Ursache liegt jedoch nicht allein in niedrigen Renten, sondern in einem fundamentalen politischen Versäumnis – dem jahrzehntelangen Mangel an qualitätsvoller Kinderbetreuung.
„Es war und ist ein fataler Fehler, gut ausgebildete Frauen von der Berufstätigkeit fernzuhalten, weil es an verlässlicher Betreuung für ihre Kinder fehlt“, kritisiert Angelika Hießerich-Peter, stellv. Landesvorsitzende der FDP Saar und Bundesvorsitzende des Liberalen Mittelstands. „Das schadet der Wirtschaft, weil sie dringend auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen ist. Es schadet den Frauen, weil sie ungewollt in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten – entweder vom Kindsvater oder vom Staat. Und es schadet der Gesellschaft, weil das Potenzial der Mütter brachliegt.“
Statt nur höhere Renten zu fordern, sollten Sozialverbände und Politik konsequent auf den Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten setzen. „Der beste Weg zur eigenen Altersvorsorge ist es, Mütter in die Lage zu versetzen, über ihre Berufstätigkeit selbst für ihr Alter vorzusorgen“, betont Hießerich-Peter.
Altersvorsorge stärken: FDP fordert Altersvorsorgedepot
Neben dem Ausbau der Kinderbetreuung fordert die FDP ein Altersvorsorgedepot, um Frauen und Familien bessere Möglichkeiten für eine eigenverantwortliche Altersabsicherung zu bieten. „Wir müssen Frauen die Chance geben, unabhängig für ihr Alter vorzusorgen – steuerlich gefördert, flexibel und ohne unnötige Bürokratie“, so Hießerich-Peter. Das Altersvorsorgedepot soll es jedem ermöglichen, privat Rücklagen für das Alter aufzubauen, ohne in starre Versicherungsprodukte gezwungen zu werden.
Hinterbliebene benachteiligt – Abschaffung der Hinzuverdienstgrenzen ausweiten
Ein weiteres Problem sieht Hießerich-Peter bei der finanziellen Benachteiligung von Hinterbliebenen: „Während die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner abgeschafft wurden, müssen junge Witwen und Mütter weiterhin massive Kürzungen ihrer Hinterbliebenenrente hinnehmen, sobald sie arbeiten.“ Die FDP-Politikerin fordert daher dringend eine Gleichstellung: „Auch Hinterbliebene müssen ohne Einschränkungen arbeiten können, ohne ihre Rente zu verlieren!“
Die Politik ist nun gefordert, strukturelle Lösungen zu schaffen, anstatt nur an den Symptomen der Altersarmut herumzudoktern. Ein gezielter Ausbau der Kinderbetreuung, eine bessere eigenverantwortliche Altersvorsorge und die Abschaffung unfairer Regelungen bei Hinterbliebenenrenten wären entscheidende Schritte, um Frauen langfristig wirtschaftlich unabhängig zu machen.